Samstag, 5. Januar 2008

Suizidales Doppel

Die Szene beginnt mit einem Monolog Daniels im Moorischen Schloss. Er plant, das Schloss im Schutz der Nacht zu verlassen, wird jedoch von Franz aufgehalten. Dieser wurde von schlimmen Albträumen heimgesucht und befindet sich noch in einem anscheinend halluzinösen Zustand. Er droht Daniel "das Herz aus den Rippen [zu] stampfen", weil dieser seinen Auftrag nicht erfüllt hat und befiehlt ihm, einen Pastor zu rufen. Karl und Daniel unterhalten sich über den Albtraum, der vom jüngsten Gericht handelte, als der Pastor Moser hinzukommt. Dieser verurteilt insbesondere den Vater- und Brudermord; Franz erbost, tut die Worte Mosers schlicht als "Pfaffengewäsche" ab und verjagt ihn. Inzwischen hat sich ein Teil der Räuberbande unter der Führung Schweizers vorm Schloss zusammengerottet. Franz betet in Todesangst, lügt aber selbst im Gebet noch und verlangt anschließend von Daniel, ihn zu erstechen. Da dieser seinem Wunsch nicht nachkommt, erdrosselt sich Franz kurzerhand selber mit seiner Hutschnur. Schweizer muss erkennen, dass es ihm nicht mehr möglich ist, Franz unversehrt seinem Bruder zu übergeben und erschießt sich selbst.

Ich finde, hier trägt Schiller ein bisschen zu dick auf. Rachegedanken, Fragen nach Schuld und Sühne überschlagen sich und münden in eine stakatto-artigen Selbstmordserie.
Franz erdrosselt sich laut Schiller selbst. Wie ist das möglich? (normalerweise würde man vorher ohnmächtig werden...)
Wählt Schweizer den Freitod, weil er den Auftrag nicht erfüllt hat oder aus Angst vor Karls Reaktion?

1 Kommentar:

Jo hat gesagt…

in dubio pro reo würd ich sagen. dh, dass er die Männerfreundschaft verletzt hat und sozusagen aus der BANDe sich verBANNt hat.